Die Keychange Initiative und die deutschen Festivals…

Link zur Sendung:

http://srv.deutschlandradio.de/themes/dradio/script/aod/index.html?audioMode=3&audioID=628043&state

Der Deutschlandfunk bringt einen tollen Beitrag über die Keychange-Initiative und erwähnt dabei auch den Eintrag auf unserem “Ich Brauche Eine Genie” Blog. Danke! 

“Das Thema schlug auch in Deutschland Wellen und erst vor ein paar Tagen war auf dem Blog “Ich brauche eine Genie” der Popfeministinnen und Musikerinnen Sandra und Kerstin Grether ein wütender Eintrag zu lesen, weil viele deutsche Festivals sich nicht der Initiative anschließen.”

Hier gehts zum Eintrag “Die Blockwärterin und die Blockflöte.”

#Keychange #Deutschlandradio Corso

Link: Was es mit der Keychange-Initiative auf sich hat?

Letztlich ist das Berliner Popkultur Festival das einzige deutsche Festival, das sich der Initiative angeschlossen hat. Fun Fact: das Popkultur Festival hat schon immer (sogar mehr als) die Hälfte weiblicher Künstler gebucht!

Das Hamburger Reeperbahn Festival unterstützt zwar die Initiative und wurde auch in den Artikeln dazu erwähnt, aber hat sich nicht wirklich angeschlossen. Das würde nämlich bedeuten, bis “2022 für 50/50-Gender-Equality zu sorgen.”

Link: Aber lest selbst. 

Mittlerweile haben 45 internationale Festivals bekanntgegeben, in den nächsten vier Jahren eine gerechte Verteilung von weiblichen und männlichen Acts zu garantieren. In Deutschland hat die Initiative also bei den Festivalmacher*innen keine konkreten Ergebnisse erzielt, die einzigen, die mitmachen sind die, die  vorher  schon eine Quote hatten. Plus: im deutschsprachigen Raum dann noch ein Festival in Wien, das “Waves Vienna”.

Tja Deutschland, 50 Jahre nach 68, und gestern titelte die TAZ doch so schön vom “Rausch der Möglichkeiten” durch 68 – doch die ja unbestreitbaren Veränderungen des autoritären gesellschaftlichen Klimas hierzulande, hat leider nicht dazu geführt, dass die Musikbranche Frauen* zulässt, die genauso eigenwillige Musik machen wie Männer. Ausgerechnet da, wo man sich am fortschrittlichsten wähnte; ausgerechnet da, wo dem Autoritären (mit) als Erstes der Kampf angesagt wurde: in der Rockmusik, auf Festivalbühnen, in der Transzendenz der Popkultur, ausgerechnet hier reagieren die Entscheider*innen jetzt genau so autoritär wie die Betonköpfe gegen die die Revolte von 68 einst angetreten ist: autoritär, unbelehrbar und heuchlerisch. Nie waren die Leute mit dem vermeintlich “besseren Musikgeschmack” so altmodisch wie in diesem Jahrzehnt, wo sie daran festhalten, dass Männer das Geschlecht der Musik und der Rebellion sind. Und wo eindeutig klar ist, dass es viele Musikerinnen gibt.

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Foto: Blood Red Shooes; ja, so sieht das zum Beispiel aus, wenn Frauen* Gitarre spielen 🙂 Die deutschen Festivalbooker*innen wollen davon nicht viel wissen.