Zitat(e) des Tages
Daran ändert auch die erfreuliche Vergabe des Ingeborg Bachmann-Preis an die Autorin Tanja Maljartschuk nichts: die sexistische Kackscheiße, in der wir als Künstler*innen und/oder Intellektuelle existieren müssen, ist mal wieder amtlich: quantitative Unersuchungen zeigen:
„Männer zitieren überwiegend Männer. Frauen zitieren Frauen und Männer in etwa gleichermaßen.”
“Ähnlich verhält es sich in Jurys, also bei Preisverleihugen in Literatur und Wissenschaft“. Das sagt die Soziologin Cornelia Koppetsch im großen „taz, am wochenende“ Interview von Edith Kresta.
Hier mal ein paar inhaltlich krasse Zitate zum Geschlechterverhältnis der ach so aufgeklärten Kosmopoliten:
Sie sind eine weibliche Soziologin, die in den Medien zu Wort kommt. Sie sind damit eine Ausnahme, denn in der großen Gesellschaftstheorie beherrschen nach wie vor Männer das Feld.
Die Rolle des oder der öffentlichen Intellektuellen wird eindeutig von Männern ausgefüllt. Quantitative Untersuchungen zeigen: Männer zitieren überwiegend Männer. Frauen zitieren Frauen und Männer in etwa gleichermaßen.
Ein sich selbst bestätigendes System.
Ja. Und das ist entscheidend für die Frage der Sichtbarkeit. Ähnlich verhält es sich in Jurys, also bei Preisverleihungen in Literatur oder Wissenschaft: Weibliche Jurymitglieder zeichnen Frauen und Männer ungefähr zu gleichen Teilen aus, männliche Jurymitglieder bevorzugen überwiegend männliche Preisträger. Und auch Auswahlgespräche mit Stellenbewerbern funktionieren nach diesem Muster. Wenn man sich vor Augen führt, dass Männer zahlenmäßig und vor allem in den Gatekeeper-Funktionen überwiegen, dann erschließt sich, warum Frauen seltener sichtbar werden.
Es gibt also eine Diskrepanz bei der Sichtbarwerdung von Mann und Frau?
“Aber ja. Auch viele Linke machen sich hier etwas vor. Ich selbst etwa habe Gleichheitsillusionen im Geschlechterverhältnis am Beispiel von Paarbeziehungen untersucht. Und die Paare aus den akademisch gebildeten Milieus, darunter auch viele Linke, sind der Meinung, dass die Gleichberechtigung schon sehr weit fortgeschritten ist und nahezu perfekt funktioniert.”
Hier gehts zum ganzen Artikel in der TAZ, wo Cornelia Koppetsch der “urbanen Mittelschicht” überdies “Spießigkeit” und “Angepasstheit” attestiert. Spießig genug, dass wir diese Spießigkeit gerne soziologisch festgehalten wissen, sind sogar wir 🙂 http://www.taz.de/!5516398/