von Sandra
Das Gedenkvideo, das Yoko Ono bereits 1981 zusammenstellte, wirkt so wie – gerade eben – zum heutigen 40. Todestag editiert. Der Songtext von John Lennon könnte auch den aktuellen Stand der Diskussionen, über einen selbst-reflektierenden Umgang mit toxischen Männlichkeitsanteilen, widerspiegeln. Durch das Abbilden der Lyrics wirkt das Lied jetzt so, als würde Yoko Ono zu John Lennon “I love you” sagen, dabei war es im Lied natürlich genau umgekehrt. Und dabei ist es auch ein allgemeines Liebeslied an Frauen*. Nur, dass es damals noch keine Sternchen gab für Frauen. Die in der westlichen Pop-Kultur ( meistens) nur Sternchen sein durften – und nicht Yoko Ono.
Eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen ist, dass an dem Morgen des 9. Dezember, an dem ich von dem Mord an John Lennon erfuhr, Schnee lag. Und es war noch dunkel. Und eine noch frühere Kindheitserinnerung: bei uns lief quasi IMMER auf Lautstärke, aus dem Zimmer meines 10 Jahre älteren Bruders, The Beatles. Ich schaffe es auch bis heute nicht, die Beatles zu hören, ohne diese frühkindlichen Gefühlseinstellungen. Die lassen sich scheinbar nicht überspielen durch noch mehr Beatles hören, in späteren Jahren.
Im Zimmer meines Bruders hingen (neben einem Elvis Spiegel) NUR Beatles-Posters (und eins von Status Quo, sic!). Meine Schwester und ich wurden von unserem Bruder aufgefordert, da waren wir ca 3 Jahre alt, jetzt mal gefälligst sofort herauszuhören, welche Instrumente da genau zu hören waren.”Was hörst du hier und was hörst du da?” Ich sagte immer “Flöte”, weil es das einzige Instrument war, das ich mit 3 Jahren kannte.
Das sollte sich bald ändern. Unvergessen ist aber, dieses unentwegte Im-Zimmer-die-Poster-Anschauen und darüber nachzudenken, warum die so bunt und so anders gekleidet waren, als alle Menschen, die ich kannte. War das jetzt nur, weil die Fotos in einer anderen Zeit entstanden? Oder zeugten sie von einem anderen Leben mit Rock`n Roll?
ABOUT THE SONG
John: “One sunny afternoon in Bermuda, it suddenly hit me what women do for us… everything that I was taking for granted – because that’s the way we were brought up. My history of relationships with women is very poor – very macho, very stupid, but pretty typical of a certain type of man, which I was, I suppose – a very insecure, sensitive person acting out very aggressive and macho. Trying to cover up the feminine side, which I still have a tendency to do, but I’m learning. I’m learning that it’s all right to be soft and allow that side of me out. Women really are the other half of the sky, as I whisper at the beginning of the song. It’s a ‘we’ or it ain’t anything.”
ABOUT THE VIDEO
The video for ‘Woman’ was directed and edited by Yoko Ono Lennon as a tribute to John in early 1981, during a very raw time soon after John’s murder, while Yoko was still in mourning. The footage of John & Yoko together had been directed by their old friend, photographer Ethan Russell on 26 November 1980 – a sunny autumn day in Central Park in the area that would later be called ‘Strawberry Fields’ and at the Sperone Westwater Fischer Gallery at 142 Greene Street in SoHo, New York