Watch out: 28.12., 20 Uhr! Ich brauche eine Genie#16 – der Film. Online-Premiere hier.

Hier gibt es einen Foto-Ordner mit Bildern zum Film zum Download for free.

Wir sind das Festival! Wie Musikerinnen in Grrrlmany gegen das Macho-Business kämpfen.

Ein Film von Kersty & Sandra Grether und Leonie L. Scholl

 

„Potentiell bist du ein Sex-Objekt, für egal wen.“ (Babsi Tollwut)

„Ruf ich ihn also freudestrahlend an und sage „das Demo-Tape ist jetzt fertig“,  da sagt der Typ von der Plattenfirma: “Und was ist mit Sex?“ (Sandra Grether, The Doctorella)

„Nachdem ich mein Schlagzeug reingetragen habe, hat mich der Techniker gefragt, wann der Schlagzeuger denn jetzt kommt.“ (Marlen Pelny, Zuckerklub)

„Wir waren dann die 4 frechen, jungen Mädels aus St.Pauli, bei den männlichen Bands wurden sämtliche Texte und die Musik durchanalysiert.“ (Bernadette La Hengst)

 

 In den letzten 5 – 10 Jahren hat sich in Deutschlands Musik-Szene – und da vor allem im Underground! – mehr getan in punkto selbstbestimmte Ästhetik und künstlerisches Können von Musikerinnen als in den letzten 50 Jahren davor.

Dieser Film lässt wichtige Protagonistinnen zu Wort kommen und beschreibt einen Struggle, den man 2021 nicht mehr für möglich gehalten hätte! Aber auch Pionierinnen und Wegbereiterinnen erzählen von ihren merkwürdigen misogynen Erlebnissen in der Welt der männerdominierten Instrumenten-Läden, Festival-Bühnen und Musik-Medien.

Die Kontroverse beginnt im Jahr 2015. Die Rebellion war plötzlich weiblich*, ein Paradigmenwechsel des Protests. Queer-feministische Aktivistinnen und ihre spektakulären Aktionen und nüchternen Analysen fanden auch hierzulande zunehmend Anklang in der Gesellschaft. Aber die Festival-Booker*innen schalteten weiterhin auf stur.

Die bekannte Pop-Feministin, Schriftstellerin, Musikerin, Performerin und damalige SlutWalk-Aktivistin Kersty Grether führt mit Verve und Humor durch den Film. Und erklärt, warum es unbedingt nötig war, mit einem regelmäßigen female*Festival dagegen zu halten …

Ich Brauche Eine Genie #16 macht  Mut und Hoffnung auf tolle Live-Erlebnisse und vielfältigen Musik-Genuss. Der Film porträtiert die Szene, die sich rund um die Festival-Reihe „Ich brauche eine Genie“( in der Kantine am Berghain) gebildet hat. Und mit ihr das gleichnamige, just erschienene und überraschend erfolgreiche Songbook, das Songtexte von 70 female* Acts enthält.

Und so entfaltet diese Doku den wahren Kern eines jeden Pop-Erlebnisses: wir lieben es, Menschen dabei zuzuschauen, wie sie an sich selber glauben und sich immer mehr Freiheitsgrade erkämpfen.

All die Musikerinnen in diesem Film plaudern ironisch und wunderbar naughty aus dem Nähkästchen und packen Anekdoten aus, die darauf schließen lassen, dass das ach so fortschrittliche Popbusiness seinem progressiven Avantgarde- und- Gegenwarts-Anspruch schon lange nicht mehr gerecht werden kann und mittlerweile zu den rückschrittlichsten und frauenfeindlichsten Branchen hierzulande gehört.

Eine Collage aus Interviews, Statements, Performances, Lesungen mit:

Bernadette La Hengst, Babsi Tollwut, Chefboss, Das Nähmaschinenduett, Die Supererbin, Der Supergraben, DJ The Ninette & Cord Sofa, FaulenzA, Feline & Strange, Jolly Goods, Katrin Achinger, Malonda, Margarete Stokowski, Matching Outfits, Mercedes Reichstein, Moon Gear, Shirley Holmes, Safi, The Doctorella, The TCHICK, Tiger Lilly Marleen, Zuckerklub.

Live-Musik: Das Rattenkabinett, Drunk at Your Wedding

Lese-Performances: Aus dem Songbook „Ich brauche eine Genie“ (mikrotext, 2021, Hrsg. Kersty und Sandra Grether)

Gefördert von der Musicboard Berlin GmbH