„Bravo Bar“ ist Kersty Grethers erster Roman seit zehn Jahren und man muss es eigentlich echt nochmal würdigen wie Grethers Themen immer ausgeweitet haben, was Pop-Literatur sein kann:
Im Zentrum stehen drei Charaktere und das ist so episodisch angelegt, jede Person steht mal im Fokus. Da ist die prekär lebende, aber dann reich erbende Indie-Musikerin Greta, ich glaub, da lehnt man sich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, das ist da irgendwie sowas wie das Alter Ego von Kersty Grether, also die hat nachher ein eigenes Label, die organisiert feministische Protestmärsche. Dann haben wir einen weißen mittelalten Popjournalisten Timo, der ist nicht ganz un-eklig, wie Grether ihn zeichnet, wie er so seine Tagebücher schreibt, das ist schon ein bisschen unangenehm, aber es ist schon ein bisschen wie dieser Rabbi Noah in dieser aktuellen Serie „Nobody wants this“. Mir kommts ein bisschen so vor als würden gerade so feministische Takes sowas wie einen nicht-toxischen Mann erfinden. Fänd ich eigentlich ganz begrüßenswert. Und dann gibt`s einen Straßenrap-Superstar Rachelle Engel, bürgerlich Silvana, der bekannt wurde mit abwertenden Raps über andere Frauen. Die macht ne Chemotherapie, aber will das nicht öffentlich machen, um ihr Image nicht kaputt zu machen. Aber Kersty Grether zeichnet auch ein schönes Bild der Szene in Berlin der Jahre 2018, 2019. Diesmal ist das einerseits ein historischer Roman um die letzten beiden Jahre vor Corona, es geht aber eben auch um Brustkrebs, darum, wie sich Feminismus und Straßenrap vertragen, Klassismus und um Sexismus im Musikbusiness… ( Steffen Greiner, Deutschlandfunk Kultur, 07.11.24 )
Umfassendes Porträt auf vier Seiten über Sandra Grether und Kersty Grether, – „Legenden von Berlin“ – im SPIEGEL Print, in dem der Autor auch auf Kerstys neuestes Pop-Gewitter»Bravo Bar« eingeht:„Wer die beiden zum Gespräch trifft, wird mit einer besonderen Mischung konfrontiert, aus Gesellschaftskritik, Ironie, dem Selbstbewusstsein, jede Bühne zu betreten, wenn sie sich öffnet. Immer wieder sagt eine zur anderen: »Lass mich doch jetzt mal.« Aber zumeist lassen sie einander dann ausreden. Oder ergänzen sich, ein bisschen wie ein Wechselgesang im Soul: »Tell ’em, sister!«
Der Roman enthält starke Szenen. Sehr dicht beschreibt Kersty Grether in dem Buch die Gefühlswelt und die Körpererfahrungen der Erkrankten, hier eine aufstrebende Rapkünstlerin.«»Die Empfindungen sind ja gleich, egal ob man Kate Middleton ist oder Straßenrapperin«, sagt die Autorin.“ (Felix Bayer, DER SPIEGEL, 09.11.24)
„So mancher Ohrwurm kommt auf, bei den bissigen Beobachtungen von Autorin und Protagonist:innen.“ (Missy Magazin, Literaturtipps, 11.11.24 und im Print 06/24)
“Kersty ist also auch des geschriebenen und dabei irrwitzigen Wortes übermächtig, was sie gerade mit ihrem neuen Roman „Bravo Bar“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Eine Art Liebes-/ Leidens-Geschichte, bei der die herkömmlichen Geschlechterrollen auf den Kopf gestellt wurden. Romeo ist devot, Julia die Taffe, Unerschrockene. Eine Liaison D`angereuse, die hervorragend funktioniert. Und das in den späten zehner Jahren, mitten im hyperventilierenden Szene-Berlin. ” (Michael-Fucks-Gamböck, Schall.Musikmagazin, Herbstausgabe 2024)
“Kersty Grether hat mit “Bravo Bar” (erschienen im Ventil Verlag) einen neuen Roman vorgelegt, über den in den kommenden Monaten und Jahren noch viel heiß diskutiert werden wird.” (Thomas Venker, Kaput Mag)
Sechs-Seitiger Vorabdruck aus dem 1.Kapitel in jungle.world /IMPRINT (November 24)